Freitag, 25. Mai 2007

Hoch überm Tale

Das Volkslied "Jenseits des Tales" ist ja einigermaßen bekannt. Weniger bekannt ist eine andere Version des Liedes mit dem Titel "Hoch überm Tale". Der Text ist von Fritz Hockenjos.

1. Hoch überm Tale standen unsere Zelte,
Der bunte Wimpel flatterte am Schaft,
|: Die Speere flogen und der Hornruf gellte,
Im hartem Kampfe spannten wir die Kraft. :|

2. Wir zogen wie die Wölfe durch die Wälder,
Uns war kein Fels zu steil, kein Pfad zu schmal,
|: Wir lagen manche Nacht am Lagerfeuer,
Und unsre Lieder klangen übers Tal. :|

3. Wir schritten Seit an Seit im gleichem Schritte,
Wir schlossen Hand in Hand den engen Kreis,
|: Da trat der König selbst in unsre Mitte,
Und zur Gefolgschaft rief uns sein Geheiß. :|

4. Hoch überm Tale standen unsre Zelte,
Der bunte Wimpel flatterte im Wind,
|: Als uns in seinen Dienst der König stellte,
Und wir sind stolz, daß wir des Königs sind. :|
Niemand rief ihn, niemand wählte ihn. Doch er rief uns - ganz ohne Zwang.

Dieses Lied entstand 1932, am Vorabend der Machtergreifung. Deutschland war nicht das einzige Land, dem nach dem 1. Weltkrieg die Monarchie genommen wurde, und an dessen Stelle ein totalitäres Regime trat, eine Fratze der Monarchie.

(Die Noten für das Lied "Jenseits des Tales" finden sich in so gut wie allen Volksliederbüchern, das Lied "Hoch überm Tale" ist mir in neueren Büchern nicht begegnet. Unter http://home.vrweb.de/~strohwi/links.html kann man eine Zip-Datei herunterladen, die u.a. die Noten von Jenseits des Tales enthält.)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Diese Text-Version des auch mir erinnerlichen Volksliedes "Jenseits des Tales" ist in der "Mundorgel" veröffentlicht worden.

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