Donnerstag, 26. März 2009

Es geht weiter

Ein thematisch etwas breiteres Weblog führe ich nun unter: http://speculum.kathhost.net/

Donnerstag, 14. Februar 2008

Ende dieses Blogs

Hiermit endet dieses Weblog. Das Gedankenexperiment ist abgeschlossen, wenn solche Experimente überhaupt abschließbar sind. Den Lesern dieses Blogs sei empfohlen, die in der Linkliste verlinkten Weblogs zu besuchen.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Warum diese sinnlose Furcht?

Ein schönes Weihnachtslied ist mir aufgefallen: "The Star Proclaims the King Is Here"

1. The star proclaims the King is here;
But, Herod, why this senseless fear?
He takes no realms of earth away
Who gives the realms of heavenly day?


Herodes fürchtet sich vor dem neugeborenen König, doch grundlos. Denn "sein Reich ist nicht von dieser Welt." Doch singt Maria nicht: "Er stürzt die Mächtigen vom Thron."

Jesus Christus ist das Urbild jeder Herrschaft. Diese Herrschaft beginnt in der Krippe und endet am Kreuz. Sie steht unter dem Zeichen der Demut. Demut ist ein zusammengestelltes Wort und bedeutet im eigentlichen Sinne "Mut zum Dienen". Ein König, der nicht den Mut hat, seinem Volk zu dienen, hat seine Aufgabe verfehlt.

Da ich grad in meiner Herr der Ringe-Phase bin, nachfolgend ein weiterer Auszug aus der Trilogie, genauer gesagt aus dem 2. Teil. Hier sehen wir König Theoden, der in aussichtsloser Situation sein Pferd besteigt und ein Ausfall macht. Dem voraus geht ein Dialog zwischen ihm und Aragorn nach dem Sinn des Krieges. Nicht für Tod und Glorie, sondern für das Volk soll der König sein Leben wagen. Und wie eine Antwort erscheint da der Ruf der Unterstützungstruppen, die mit den Worten "Für den König" auf die Feinde stürzen.

Montag, 24. Dezember 2007

The Royal Channel

Am 25. Dezember ab 3 pm, Greenwich Mean Time, ist im "Royal Channel" die Weihnachtsansprache von Queen Elizabeth II. zu sehen. Da ich dann wohl nicht am den PC komme, hier ein Link auf die erste im Fernsehen übertragene Ansprache der Queen zum Weihnachtsfest 1957.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

"Haltet stand, Menschen des Westens!"

Die Rede Aragorns am schwarzen Tor ist immer neu sehenswert.

Dienstag, 11. Dezember 2007

Prince Caspian - Trailer

Von dem hier schon angesprochenen Film Prinz Kaspian gibt es nun den ersten englischen Trailer. Laut der englischen Wikipedia kommt der Film am 16. Mai 2008 in die Kinos. Wenn das Drehbuch sich nur ein wenig an die Romanvorlage hält, so ist der Film ein Muss für jeden Monarchisten.

Nur ein kurzer Hinweis...

... auf eine lesenswerte Rezension der hier schon vorgestellten Studie über die Liturgie der französischen Königssalbung in der frühen Neuzeit: Josef Johannes Schmid: Sacrum Monarchiae Speculum.

Der Autor der Rezension, Jens Ivo Engels, vom historischen Seminar der Uni Freiburg würdigt darin die intensive Auseinandersetzung Schmids mit der Salbungsliturgie, bemängelt aber die eingeschränkte Perspektivik, die z.b. soziale und ökonomische Dimensionen völlig außer Acht lasse.
Als Resüme fasst der Engels zusammen:

Die Arbeit hat ihre Verdienste, was die Rekonstruktion des Sacre und die Erschließung der entsprechenden Quellen angeht. Sie weist jedoch fundamentale darstellerische und methodische Defizite auf und liest sich streckenweise wie ein royalistisches Pamphlet.
Mir erschließt sich die Kohärenz der beiden Aussagen im letzten Satz nicht, aber das liegt wohl wiederum in der Perspektivik begründet.

Dienstag, 13. November 2007

Schwarz-Gelbe Allianz: "89 Jahre Republik sind genug!"

Die Schwarz-Gelbe Allianz (SGA) ist eine östereichische monarchistische Bewegung, die sich für die Einrichtung einer österreichischen Monarchie stark macht. Dabei gehört sie sich zu den vitaleren Bewegungen in den Republiken Europas. Am vergangenen Sonntag hat die SGA eine Demonstration veranstaltet, die interessanterweise auch von der tschechischen Partei "Koruna Ceska" unterstützt wurde.

Erwartungsgemäß lässt die Presse kein gutes Haar an dieser Aktion. Man könnte hier allerdings hinzufügen: "Bad news is good news."


Links

Freitag, 9. November 2007

"Was ist ein Vasall?"

Seit rund anderthalb Wochen führt Google diesem "Gedankenexperiment" eine Anzahl von Besuchern zu. Der SEO ("Search Engine Optimizer") wird die Gründe erraten. Unter den Besuchern finden sich viele, die wissen wollen, wer oder was ein Vasall ist. Solche Anfragen sollen nicht unbeantwortet bleiben, von daher hier ein kurzer Antwortversuch.

Eines vorneweg: Ich studiere zwar geschichtliche Fächer und habe ein gewisses Grundwissen, doch erheben die folgenden Worte keinen Anspruch, eine abgerundete wissenschaftliche Abhandlung zu sein. Sie sind vielmehr Ergebnis zusammengetragenen Wissens (in dem Zusammenhang wäre das Werk von Michael Mitterauer: Warum Europa? zu empfehlen) und die Frucht von Betrachtung und Gebet.

Genug der Vorrede.

Kurz gesagt: Ein Vasall ist ein Mensch, der seine Freiheit liebt, und deswegen zu dienen bereit ist.

Vasallen waren Männer, die im Mittelalter ihr Leben in die Hände eines weltlichen Oberen (Lehnsherr) legten und ihm die Treue (Lehnstreue) versprachen. Anders als heute handelte es sich hierbei um ein freiwilliges Verhältnis, welches auch nicht an territoriale Herkunft gekoppelt war. Das Verhältnis zwischen Staat und Individuum, wie es sich in der Lehnsherrschaft ausdrückt, war ein personales Verhältnis. Der Vasall versprach dem Lehnsherrn zu dienen, im Gegenzug versprach der Lehnsherr den Vasall zu schützen. Diese Bindung war von der Idee her, und daher meist auch in der Praxis Garant für Stabilität. Am besten ließe sich das aus heutiger Sicht mit familiären Bindungen vergleichen. In der Tat übernahm der Lehnsherr oft auch die Patenschaft für die Kinder des Vasallen. Die Lehnsherrschaft war somit nicht Aufgabe der Freiheit, sondern im Gegenzug Einsatz und damit wiederum Garant der Freiheit. (Freiheit meint ja nicht, dass viele Möglichkeiten bestehen, sondern dass ich in der Lage bin, eine Möglichkeit zu wählen und bei dieser Wahl zu bleiben.)

Zwei Gesten drücken den Ethos dieser Lehnsbeziehung gut aus. Die erste Geste ist das gebeugte Knie. Diese Kniebeuge drückt die Dienstbereitschaft aus. Sie ist aufrecht, was heißt, dass der Kopf nicht gesenkt wird. Die zweite Geste sind die gefalteten Hände. Diese werden von den Händen des Lehnsherrn umschlossen - zum Zeichen, dass er den Dienst annimmt und seinen Schutz zusagt.

Nun ist der kundige Leser aufmerksam geworden. Obige Gesten sind schließlich wichtiger Bestandteil katholischer Frömmigkeit. In der Tat: Die Lehnsbeziehung stand Pate beim Einzug solcher Gesten in die Liturgie. Das hat seinen guten Grund - Dienst und Vertrauen in Gottes Schutz sind die zwei Grundachsen einer gesunden Gottesbeziehung. Wer nicht bereit ist, Gott mit aller Kraft zu dienen, wird Gott als Lückenbüßer, als Gebetsautomaten oder als süßliche Gefühlsduselei sehen. Wer hingegen kein Gottvertrauen hat, wird sich in diesem Dienst zuviel abverlangen, er wird alles wollen und nichts vollbringen.

So ist jeder Christ Vasall - Vasall Gottes.

Wie sieht es aber im staatlichen Bereich aus? Der regelmäßige Leser wird wohl schon gemerkt haben, dass dieses "Gedankenexperiment" keine Umsturzseite ist. Es wäre wohl absurd, an dieser Stelle die Wiedereinführung des mittelalterlichen Lehnswesens zu fordern. Doch meine ich, dass die Betrachtungen über das Lehnswesen zu der Erkenntnis führen, was denn im modernen Staat (und in ähnlichem Maße in der Wirtschaft, in den Kapitalgesellschaften) fehlt. Es fehlt der personale Bezug. Dienst setzt ein Gegenüber voraus. Dieses Gegenüber ist in unserer Gesellschaft abhanden gekommen.

Dienstag, 30. Oktober 2007

Das Absurde als "ultima ratio regis"

Heute veröffentlicht die FAZ die Rede Martin Mosebachs zur Verleihung des Georg-Büchner-Preises. Diese ist wirklich "legendi", eine "zu lesende". Natürlich nicht wegen des gekonnt eingesetzten Himmlerzitates. (Solche Zitate sollten mittlerweile als rhetorisches Stilmittel in die literarischen und rhetorischen Handbücher Eingang finden.) Sondern weil Mosebach die Geistesverfassung unserer Zeit so treffend beschreibt.

Ich möchte diese Rede nun gar nicht kommentieren. Jeder knappe Kommentar wäre zu sehr Reduktion, als dass er Sinn machen würde. Stattdessen lieber die Aufforderung, diese Rede zu lesen.

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